Moritz Mutter, M.A.

Moritz Mutter hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin sowie Soziologie und Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Frankfurt/Oder studiert. Im Forschungsprojekt promoviert er zur Wissensgeschichte der Störung in den Gesellschaftswissenschaften.

Forschungsexposé

Das Projekt von Moritz Mutter gehört dem Modul „Wissensgeschichte der Störung“ an und beschäftigt sich mit einer Geschichte von Begriff und Konzept der „Störung“ in den Gesellschaftswissenschaften. Obwohl historisch ausgerichtet, ist sein Anspruch systematisch. Es geht ihm um einen Zugang zum Begriff der Störung über eine Rekonstruktion von Ordnungsvorstellungen in Geschichtsphilosophie, Gesellschaftstheorien und Soziologie. Theoretischer Ausgangspunkt ist die Unterstellung, dass Ordnung und Störung sich wechselseitig konstituieren. Hiervon ausgehend soll untersucht werden, wie verschiedene Konzeptionen von Ordnung die Konstitution und Reintegration von Störungen bewerkstelligen. Den Fluchtpunkt der Untersuchung bilden gegenwärtige Gesellschaftstheorien, die Störungen selbst als konstitutiv für ihren Gegenstand betrachten und somit Ordnungsdenken in sein Gegenteil verkehren.

Publikationen

 

Aufsätze:

  • „Die Gesellschaft spüren. Wissenshistorischer Versuch über die Anschaulichkeit der Gesellschaft“. Philosophische Gespräche, Heft 35, hg. von Helle Panke e.V.
  • „(Mis)readings of Luhmann? Reply to Robert Seyfert“, Behemoth 2 (2014), S. 135–141. Open Access
  • Zusammen mit Falko Schmieder: „Rückkehr ins Exil. Erste Briefe von und an Ernst Bloch“, in: Detlef Garz / David Kettler (Hrsg.): Nach dem Krieg! – Nach dem Exil? Erste Briefe / First Letters. München 2012, S. 130–140.
  • „Totalitäres ‚Experiment‘ und Anthropologie ‚nach Auschwitz‘ – Arendt und Agamben“, in: Falko Schmieder (Hrsg.): Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen. München 2011, S. 189–204.

Vorträge:

  • „Protest als Systemform. Medientheoretische Anknüpfung an eine These Niklas Luhmanns“ auf dem Workshop „Die Krise der sprachlichen Verständigung“, 3. Workshop des AK Theoretische Wissenssoziologie der DGS, 26./27.3.2015, Universität Erlangen-Nürnberg.
  • „Metaphorologie, Medien- und Wissensgeschichte der Soziologie. Verknüpfung an einem Beispiel“ auf dem Workshop „Soziologie der Wissenskulturen. Zur Spezifik soziologischer Wissensproduktion“, 19./20.3.2015, Universität Augsburg.
  • „Die Gesellschaft sehen. Fragen der Anschaulichkeit in den Anfängen der Soziologie“, Helle Panke (Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin), Berlin, 27.3.2014
  • „Kant Heidegger Luhmann. Epistemological Problems with the ‚World‘“ auf der Konferenz „Conceptualizing the World“, Oslo, 13.–16.9.2011.
  • „Die Geschwindigkeit der Zerstörung. Zu Virilios Dromologie“ auf der Konferenz „Ökonomie(n) der Zerstörung“, Berlin, 22.–24.10.2010.

Verschiedenes:

  • Tagungsbericht zur Tagung „Medien – Krieg – Raum“, FAU Erlangen-Nürnberg, 11.-13.7. 2014, ZfM online, http://www.zfmedienwissenschaft.de/online/medien-–-krieg-–-raum
  • Tagungsbericht zur Tagung „Wissensgeschichte der Störung“, Universität Siegen, h-germanistik, 24.2.2014, http://h-net.msu.edu/cgi-bin/logbrowse.pl?trx=vx&list=H-Germanistik&month=1402&week=d&msg=ecAqbNtUJgciur72pvZCaw&user=&pw=, h-soz-u-kult, 14.5.2014, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5273
  • Übersetzung: Falko Schmieder, „On the Beginnings and Early Discussions of the Metaphor Survival of the Fittest.“ Contributions to the History of Concepts 6, Nr. 2 (2011), S. 53–68.
  • Response paper zu Itay Snir (Tel Aviv), „Common Sense“, auf dem Workshop „Rewriting political concepts“, organisiert von Ernst Müller und Adi Ophir (Tel Aviv) am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, 8./9.12.2011.