Vortrag von Moritz Mutter: »Die Gesellschaft sehen. Fragen der Anschaulichkeit in den Anfängen der Soziologie«

Zeit: 27.3.2014, 19.00 Uhr
Ort: Helle Panke (Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin), Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Dass die »Gesellschaft« erst mit der Aufklärung entdeckt wurde, ist ein klassischer Topos der Soziologiegeschichte. Bei Émile Durkheim drückt sich das Problem der Gesellschaft, die nicht mehr vom Staat, Gott o.ä. her gedacht werden kann, spät, aber in besonderer Schärfe aus. Wenn das 19. Jahrhundert aber noch der »Epoche der Anschaulichkeit« (Erich Hörl) angehört, dann findet sich Durkheim exakt auf der Schwelle zum neuen Denken des Symbolischen. Das Soziale wird entdeckt in der Epoche der Anschaulichkeit – und zumal für Deutschland stellt sich die Frage, wie es sich in die Ära der Symbolismen herüberretten konnte, und was dabei mit ihm passiert ist.