Im Modul „Imaginationen der Störung“ wird ein Korpus von Texten, Spielfilmen und TV-Serien darauf hin analysiert, welche Imaginationen und Inszenierungen der Störung dort verhandelt werden und wie diese die soziale Semantik der Gesellschaft adressieren. Das Modul wird von der Überlegung angeleitet, dass die narrativen Künste komplexe Störungskonstellationen – man denke etwa an die Logiken der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise – besser übersetzen und in gesellschaftliche Debatten tragen können als manch ein Experten-Expertise, weil sie die Störung in einem narrativen Zusammenhang situieren, so emotionale Arrangements und Identifikationsmuster bereitstellen und damit Evidenz stiften.
Die Untersuchungen widmen sich einzelnen Genres, die wie die Science Fiction oder der politische Thriller bevorzugt exemplarische Szenarien der Störungen verhandeln, oder aber beleuchten einzelne, symbolisch verdichtete Figuren der Störung, die wie der Amokläufer, der Migrant oder der Börsenmakler die gesellschaftlichen Normen und Sicherheiten im einem komplizierten Zusammenspiel von De- und Renormalisierung prozessieren.