von Prof. Dr. Oliver Jahraus (München) im Rahmen der Vortragsreihe „Figuren der Störung“
Oliver Jahraus ist seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Medien an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In seiner Forschung, die von Kafka über die großen Theorieentwürfe des 20. Jahrhunderts bis zu populärkulturellen Phänomenen der Gegenwart reicht, steht seit jeher die Resonanz zwischen Medialität und kultureller Formation im Mittelpunkt. Dabei erreicht er im Mashing Up von scheinbar zusammenhangslosen Dingen aus dem Bereich der traditionellen Philologie wie aus der Popkultur, die ganz “zufällig“ auf seinem “Operationstisch“ landen, stets eine Umordnung des Denkens. Ein Kernpunkt seiner Arbeit stellt die Subjektphilosophie und deren differenz- und/oder systemtheoretische Infragestellung und ästhetische Dekonstruktion dar. In seinem Vortrag “Vom Baum der Erkenntnis“ will er zeigen, dass Erkenntnisgewinn jenseits eines Aufklärungsoptimismus hier und einer Dialektik der Aufklärung dort auch als eine epistemologische Störung begriffen werden muss, deren Implikationen, Folgekosten und Impact weitreichend sind und die Unschuld kosten können. Die Untersuchung solcher Situationen mag dann zu einer veränderten historischen Perpektive einer Poetik des Wissens führen.
Zeit: 28.04.2016, 19:00 Uhr
Ort: Technische Universität Dresden, Wiener Str. 48, Raum 004
